SLOW DOWN

18. März 2010 M. Meier-Moreno Comments Off

Letzte Woche arbeitete ich als Snowboardlehrer auf den sehr gut präparierten Skipisten von Grindelwald. Denn ich hatte das Vergnügen, wieder einmal eine Abschlussklasse vom Bachtelen ins Skilager begleiten zu dürfen. Es war ein sehr gut organisiertes Lager mit motivierten und anständigen Jugendlichen. Einer der Teilnehmer fiel durch seine ständig hohe Fahrgeschwindigkeit auf, welche jedoch nicht zu seinem skitechnischen Können passte. So dachten wir, dass eine Abfahrt auf der „SLOW DOWN“ Piste, welche die Geschwindigkeit misst, ihm seine konstante Geschwindikeitsüber-/unterschätzung aufzeigt. Leider war die Anlage defekt – so kam es wie es kommen musste. Bei einer Abfahrt wollte sich der Jungendliche zwischen zwei Bannern, auf welchen in grossen Lettern „SLOW“ draufstand, a la Alberto Tomba durchschlängeln. Leider machte er die Rechnung ohne die Stangen, an welchen er klassisch einfädelte und sich das Schienbein blutig schlug. Nach einem Tag Skipause, konnte er wieder auf die Piste zurückkehren. Übrigens haben auch noch andere Skifahrer die schön gelb leuchtenden „SLOW“ Banner übersehen. So ergab sich bei geringem Tempo, nach dem Ausstieg aus dem Lauberhornsessellift, ein Zusammenstoss zwischen zwei Frauen. Beide blieben verletzt liegen und mussten mit dem Schlitten ins Thal gefahren werden. Der Höhepunkt bildete jedoch eine Gruppe Holländer, welche am gleichen Lift anstatt auszusteigen einfach auf dem Sessellift sitzen blieben. Vermutlich haben sie den Spruch „SLOW“ zu ernst genommen. Wie man sieht, sind solche „auffällige“ Hinweise auf der Skipiste für einige Skifahrer keine Hilfe, sondern eine echte Überforderung!