Energiestadt Grenchen?
Am Fahnenmast vor dem Hotel de Ville weht eine Fahne mit dem Energiestadt-Label. Dies bedeutet, dass in der Stadt Grenchen bewusst mit Energie umgegangen wird und man auf Nachhaltigkeit setzt, indem z.B. die stadteigenen Gebäude energietechnisch saniert werden. Das Label sagt aber nichts über die Herstellung des Stroms aus, welcher durch die SWG Leitungen fliesst. Wenn dies so wäre und der Strom auf ökologische Art und Weise z.B. mittels Windkraft hergestellt würde, müsste der Strombezüger einen noch höheren Preis bezahlen, als er jetzt schon zahlt. Leider steht unsere Stadt ab dem kommenden Jahr mit ihren überhöhten Strompreisen unangefochten an der Spitze des Kantons, dies kann unter www.elcom.admin.ch nachgerechnet werden. Im Vergleich mit der Stadt Solothurn (21.20), der Stadt Olten (20.10) und dem Kantonsdurchschnitt (22.86), bezahlt man in Grenchen mit 25.01 Rappen pro kWh einen sehr hohen Preis. Was mir dabei sauer aufstösst ist die Haltung des SWG Direktors, welcher das Elcom-Modell für Grenchen als nicht relevant bezeichnet. Auch den Hinweis auf die „steigenden Transportkosten“, auf einem Netz welches schon lange besteht und nur unterhalten werden muss, lasse ich so nicht gelten. Relevant ist aber, dass wir als Strombezüger nicht einen einzigen Rappen von der Teilliberalisierung des Strommarkts profitiert haben. Nun ist nur zu hoffen, dass wir ab dem Jahr 2014 von der vollständigen Strommarktliberalisierung profitieren können und dann den günstigsten Anbieter selber Wählen dürfen.
Grenchner Tagblatt | Leserbrief 12.10.2010 | M. Meier – Moreno
Nachtrag vom 05.11.2010: Aus der Presse konnte man vernehmen, dass die SWG nun doch auf einen Teil der Strompreiserhöhung verzichten wird und somit nicht alle Kosten auf die Benutzer abwälzt. Leider ist dies Laut Per Just (Geschäftsführer SWG) nur eine einmalige Aktion, denn längerfristig sei ein solcher Verzicht finanziell nicht verantwortbar sagt dieser. Dann sage ich mal schön danke her Just, aber trotz allem sind die Preise immer noch zu hoch in Grenchen. Der Kampf ist nicht ausgekämpft und geht in die nächste Runde 😉