Auf in den Kampf!

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Freud und Leid liegen manchmal im Leben sehr nahe beieinander. So habe ich mich letzte Woche sehr über den Erhalt des Entlassungsschreibens der Armee gefreut. Trotz meiner noch 58 fehlenden Diensttage, werde ich auf Ende Jahr von meiner Militärdienstpflicht entbunden. Dies hat zum einen damit zu tun, dass ich das 34 Altersjahr erreicht habe und zum anderen mit meiner langjährigen Reservisten da sein. Aus diesem Grund bin ich auch nicht dazu verpflichtet, die fehlenden Diensttage finanziell zu berappen. Nun warte ich gespannt auf meinen letzten Marschbefehl und freue mich darauf, das Armeematerial ein für allemal abzugeben.
Die oben erwähnte Freude teilen die 550 Angestellten der Papierfabrik in Biberist definitiv nicht mit mir, denn diesen droht allen ein Entlassungsschreiben von ihrem Arbeitgeber Sappi! Das Südafrikanische Management hat die Absicht, das Werk in unserer Region aus “wirtschaftlichen Gründen“ zu schliessen. Ich finde diese Absicht eine riesige Schweinerei, unsozial und absolut egoistisch. Jedoch lohnt es sich, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt, sich für den Erhalt einzustehen und zu kämpfen. Denn im Jahr 1996 drohten auch Massenentlassungen und die Stilllegung der Stahlfabrik Gerlafingen. Damals kämpfte eine ganze Region für den Erhalt des Stahlwerks und den damit verbundenen Arbeitsplätze. Auch heute sieht es so aus, dass die Solidarität in der Region wieder sehr gross ist. So kämpfen die Politiker über die Parteigrenzen hinaus, gemeinsam für den Erhalt der Papieri und vom normalen Arbeiter bis hin zum Ständerat Zanetti ziehen alle am gleichen Strick. Für den “Kampf“ wünsche ich den Verhandlungsführer viel Geschick und Glück, den Angestellten und ihren Familien viel Geduld, Durchhaltewillen und positive Gedanken.