Experiência de Portugal
Während dem sich der Sommer in der Schweiz von seiner „schönsten“ Seite zeigte und der Euro auf ein Rekordtief sank, nutzen ich die Gunst der Stunde und verschwanden mit meiner Familie für zwei Wochen nach Portugal. Dort herrscht zwar laut Medien auch die Wirtschaftskrise, wovon ich aber reichlich wenig mitbekommen habe, denn es wird überall gebaut und der Tourismus floriert wie verrückt.
Beim Aussteigen aus dem Flugzeug sticht einem neben Cristiano Ronaldo auf überdimensionalen Plakatwänden die aneinander gereihten Graffitis entlang der Autobahn und der Bahnlinie ins Auge. Diese reichen von Lissabon bis Cascais und sind sogar auf den Zügen der CP (Comboios de Portugal) unterwegs. Zwischen diesen beiden Ortschaften befindet sich das aus dem Motorsport bekannte Estoril, welches mit seinen Nobelhotels, der Rennstrecke und dem Casino gutbetuchte Touristen anzieht. Ein paar Stationen weiter endet die Fahrt mit dem Zug im Sackbahnhof von Cascais. Die Kleinstadt besticht mit seiner sandigen Bucht, dem ewigen Wind und dem Yachthafen in welchem gerade der Americas Cup stattfindet, leider ohne Beteiligung der Alinghi. Im Viertel des Yachthafens befindet sich die Brasserie de l’Entrecôte (www.brasserieentrecote.pt) welche ich allen Rotweingeniessern und Fleischliebhabern weiterempfehlen darf. Natürlich kann man auch frische Meeresfrüchte und Fisch im Supermarkt einkaufen (sehr preisgünstig) und diese danach selbst zubereiten. Man muss sich aber beim Einkauf nicht wundern, wenn der Verkäufer an der Kasse die Ware einem einpackt und dazu viel zu viele Plastiksäcke benutzt. Übrigens zum Transport ist noch nachzutragen, dass nicht immer der Zug oder Bus die günstigste Variante ist, ein Taxi kann durchaus billiger sein.
Neben den beschriebenen Orten ist Sintras mit seinen jahrhunderte alten Palästen, dem Quinta da Regaleira und der Altstadt sicher ein Besuch wert. Wenn man etwas Glück hat, kann man im Strassencafe sitzen, am Mojito nippen und dem Bossa Nova der Strassenmusiker lauschen. Wenn man den Strand und das Meer bevorzugt, ist eine Reise auf die Halbinsel Troja und der Praia Comporta unumgänglich. Natur pur, so wie Gott sie schuf – einfach wunderbar. Natürlich darf ein Besuch in der Hauptstadt nicht fehlen. Dabei lohnt es sich die Zeit zu nehmen und mit der alterwürdigen Strassenbahn der Linie 28 durch die engen Gassen, steilen Kurven und Hügel von Lissabon zu fahren. Nach der Fahrt sollte man einen Halt im Restaurant La Paparucha (www.lapaparrucha.com) welche im Herzen der Hauptstadt liegt machen. Neben der wunderbaren Aussicht auf die Altstadt, geniesst man dort ein zartes argentinisches Rindfleisch und den dazupassenden Rotwein.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen natürlich auch das Expo Gelände und die beiden Stadien der Stadtclubs Benfica und Sporting. Wir hatten das grosse Glück, zum EusiébioCup eingeladen zu werden, bei welchem Benfica gegen Arsenal spielte. Dabei durften wir in der VIP-Lounge platz nehmen und neben toller Fussball- auch kulinarische Kost uns zu gemühte führen. Schon vor dem Spiel tobten die 40’833 Zuschauer, als der Adler im Estádio da Luz seine Kreise zog und für Hühnerhaut sorgte. Ein grosses Lob gebührt den Benfica Supportern, welche 90’ lang ihr Team antrieben und für eine Hammer-Stimmung im Stadion besorgt war. Dies dankte das Team von Benfica mit einem 2:1 (0:1) Sieg, wobei der spanische Stürmer und Neuzugang Nolito mit einem Assist und Tor etwas heraus stach – BENFICA SEMPRE!
Portugal ist echt eine Reise wert und hat neben der Sonne, freundlichen Leuten und gutem Essen sehr viel schönes zu bieten.