Manchmal ist Geduld gefragt

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Im Grundsatz habe ich nichts gegen Jugendliche, welche sich für eine Sache einsetzten, sich politisch engagieren und mittels Protestmarsch auf einen Missstand aufmerksam machen. So geschehen vor ein paar Wochen, als sich einige hundert Jugendliche in der Innenstadt von Solothurn versammelten und vorerst friedlich durch die Altstadt marschierten. Diese haben gegen die verkürzten Öffnungszeiten des Kofmehls, welches bereits um 02.00 Uhr schliessen muss, demonstriert und auf den Missstand aufmerksam gemacht. Leider befanden sich auch einige Leute unter den Demonstranten, welche nicht die Absicht hatten das Ganze friedlich enden zu lassen. So verkam eine gute Absicht, zu einem unguten Ende inklusiver Strassenschlacht mit Einsatz von Pflastersteinen, Gummischrot und Tränengas.

Dass es anders gehen kann, bewiesen im September diesen Jahres die Organisatoren rund um Dennis Drews, welche zu einem gewaltfreien Solidaritätsmarsch aufgerufen haben. Friedlich demonstrierten 600 Jugendliche gegen die generelle Schliessung der Solothurner Lokale um 02.00 Uhr. Der Solidaritätsmarsch durch die Altstadt hinterliess einen positiv nachhaltigen Eindruck, auf welchen sich etwas aufbauen liess. Leider wurden diese unterstützungswürdigen Bemühungen durch eine einzige idiotische Aktion zunichte gemacht. Gewalt ist und war noch nie eine Lösung von Problemen und hat immer einen kontraproduktiven Charakter, egal ob er von links oder rechts kommt.

Dank der postwendenden Reaktion der Kofmehlverantwortlichen und Dennis Drews mittels klarer Stellungnahme und Distanzierung von der unsäglichen Strassenschlacht, konnte ein grösserer Imageschaden des Kofmehls und den Bestrebungen die Öffnungszeiten probehalber zu verlängern, verhindert werden. Übrigens hat der Solothurner Regierungsrat erst letzte Woche einen Gesetzesentwurf zu handen des Kantonsrats verabschiedet, welcher versuchsweise Öffnungszeiten bis 05.00 Uhr vorsieht. Nun liegt der Ball beim Kantonsrat diesen Gesetzesentwurf zu genehmigen und den Weg für einen Testlauf frei zu machen. Was ist die Moral der Geschichte? Ein wenig Geduld hat noch niemandem geschadet, auch wenn die politischen Mühlen langsam mahlen, aber Gewalt ist definitiv keine Lösung!