Der Entscheid des Gemeinderats, den Kulturpreis nur noch alle zwei Jahre stattfinden zu lassen, ist definitiv eine schallende Ohrfeige für alle Kulturengagierten. Leider fällt dieser tolle Anlass, welcher in den letzten beiden Jahren den Girardsaal im Bachtelen jeweils bis auf den letzten Platz gefüllt hat, dem Spardruck zum Opfer. Mit dieser Sparaktion entzieht man den Kulturschaffenden aus der Region Grenchen eine wichtige Plattform und bricht mit der Kontinuität des Anlasses. Dass bei einem drohenden Defizit von 2,7 Millionen in der Stadtkasse gespart werden muss, ist unumgänglich. Leider wird aber wieder einmal mehr bei der Kultur gespart, wo auch sonst. Wenn wir aber nachhaltig, fair und intelligent sparen wollen, dann sollten wir die zwei Anlässe, Sportlerehrung (Sfr. 18’000.-) und Kulturpreisverleihung (Sfr. 20’000.-), zu einem Anlass zusammenfügen und diesen jedes Jahr stattfinden lassen. Bei der Sportlerehrung würden anstelle der vielen geehrten Sportler nur noch Olympiasieger, Welt-, Europa- und Schweizermeister inkl. den Medallienplätzen ausgezeichnet. Die Kulturpreisverleihung würde wie bisher mit Kultur-, Anerkennungs- und Nachwuchsförderungspreis durchgeführt. Mit diesem einfachen Schachzug würde die Stadt Grenchen im Jahresplan keinen Anlass verlieren, aber auf Anhieb zwischen Sfr. 15’000.- bis 19’000.- jährlich einsparen. Nun ist zu hoffen, dass die Politik vor der Budgetgemeindeversammlung vom 4. Dezember diesen kompromissfähigen Vorschlag prüfen wird und den oben erwähnten Entscheid rückgängig macht. [Foto: Stadt Grenchen]

Leserbrief | Grenchner Tagblatt | 11.2012 | M. Meier – Moreno