Liberale Drogenpolitik – weltweit!
Erst gerade eben hat in Guatemala der Gipfel der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) stattgefunden. Zuoberst auf der Agenda standen neue Strategien im Kampf gegen die Drogenmafia. Bereits vor einem Jahr zeigte sich, dass die USA mit ihrem repressiven Ansatz im Antidrogenkrieg ziemlich alleine dasteht. Daher erstaunt es auch nicht, dass vor allem die vom Drogenkrieg betroffenen Staaten aus Lateinamerika die Entkriminalisierung des Konsums und den staatlich kontrollierten Anbau und Verkauf von Drogen fordern. Auch wenn sich die OAS entschlossen hat das Thema erst in einem Jahr vertieft zu behandeln, senden diese mit ihrer gemeinsamen Haltung ein positives Signal in die Welt hinaus. Es ist zu hoffen, dass ein weltweites Umdenken stattfindet, welches eine liberale Drogenpolitik vorsieht. Übrigens haben wir Schweizer bereits vor zwanzig Jahren diesen Weg beschritten und erkannt, dass die reine polizeiliche Repression nicht zu weniger Drogenkonsum führt. Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelten wir einen vernünftigen Ansatz, welcher auf 4-Säulen basiert. Es sind dies die Prävention, Schadensminderung, Therapie und trotz allem die Repression. Eines aber haben auch wir bisher nicht geschafft, es ist die Legalisierung von Cannabis. Genau dort möchten die OAS als erstes ansetzten und den Konsum weicher Drogen entkriminalisieren. Beim genaueren Nachforschen wird klar, dass einige OAS-Mitgliedstaaten bereits einen Schritt weiter sind. So sind z.B. in Brasilien, Chile, Kolumbien und Mexico der Besitz von kleinen Mengen Marihuana (Eigenkonsum) straffrei. In den USA ist bereits in 19 Bundesstaten Cannabis legal und Uruguay ist gerade daran, als erstes Land Lateinamerikas Cannabis komplett zu legalisieren. Es sieht so aus, dass sich Lateinamerika langsam aber sicher von den repressiven Antidrogenkriegs-Fesseln der USA loslöst und sich “emanzipiert“. Dies macht Hoffnung auf eine liberalere Drogenpolitik und zwar weltweit! (Foto: www.vtv.gob.ve)