K(l)eine Unterschiede

Der heutige Stadtbummel dreht sich um den Urlaub in Florida und der Stolz der Amerikaner auf ihren Fussballclub – woran sich Grenchen ein Beispiel nehmen könnte.

Ferienzeit ist Reisezeit und dies gilt vor allem im Sommer. Wenn man zu den Glücklichen gehört die Ferien haben, verreist man mit Kind und Kegel irgendwo hin, wo man entspannen kann. Unsere Reise führte über den grossen Teich in den «Sunshine-State» Florida. Dort scheint die Sonne mehr als in anderen Bundesstaaten, was zur Gewinnung von Sonnenenergie bestens oder noch besser geeignet ist, als die Windverhältnisse auf dem Grenchenberg. Auch hier gibt es Verhinderer, welche den Bau von Anlagen zur Gewinnung von erneuerbaren Energie unnötig in die Länge ziehen. Bei uns sind es die Umweltschutzverbände, in Florida sind es die etablierten Energieversorger, welche weiterhin mit Gas, Kohle und Atomenergie ihr Geld verdienen wollen!

Wie bei uns gibt es auch in Orlando einen Flughafen, welcher zwangsläufig Fluglärm mit sich bringt. Nur ist dieser etwas grösser als unserer und dort starten und landen Grossraumflugzeuge im Minutentakt. Direkt über unserem temporären Zuhause in Hunters Creek, eine Wohnhaussiedlung mit Pool und Tennisplatz, befindet sich die Abflugschneise. Der Fluglärm ist unter den Direktbetroffenen absolut kein Thema, niemand stört sich daran oder würde gar etwas dagegen unternehmen. Auch wir stören uns nicht am Fluglärm und geniessen beim Sonnenbaden am oder im Pool den Anblick der vorbeifliegenden Jets.

Die freie Zeit kann man sich gut mit shoppen in riesigen Einkaufsmalls, Outlet oder beim Besuch diverser Vergnügungsparks vertreiben. Um nicht all zu fest in einen Kaufrausch zu kommen, ist eine Limite auf der Kreditkarte von Vorteil. Apropos Outlet-Stores und Kaufrausch, solche Läden würden unserem fast leeren Stadtzentrum sehr gut tun und mit Sicherheit Kundschaft und andere Läden anziehen, von welchem alle profitieren würden.

Nun noch ein Wort zum Fussball, der hiesige Fussballclub ist omnipräsent, in vielen Läden wird für Orlando City geworben, werden Fanartikel angeboten und an fast jedem Auto prangt ein Aufkleber des Clubs. Hier ist man Stolz auf seinen Club und lebt den Lokalpatriotismus. Wieso können wir in Grenchen uns nicht an Dingen erfreuen, die gut funktionieren, wie z.B. dem gelungenen Eröffnungsspiel des Uhrencups? Ich wünsche mir wieder etwas mehr Stolz und Lokalpatriotismus, so auch gegenüber dem FCG, welcher im Neuaufbau steckt. Ein Besuch am 13.8. im Stadion Brühl, anlässlich der 1. Hauptrunde im Schweizercup gegen Iliria, wäre ein Zeichen!

Kolumne: Stadtbummel | Grenchner Tagblatt | 23.07.2016 | M. Meier-Moreno

 

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