Einiges an Verbesserungspotenzial
Das Schlimmste was einem jungen Menschen passieren kann, ist in die Schuldenfalle zu tappen. Der Artikel «Zum 18. Geburtstag ein Schuldenberg» vom 05.01.2019 in der Schweiz am Wochenende zeigt schonungslos auf, das nach heutig gültigem Gesetz Kinder solidarisch mit den Eltern für deren lasche Zahlungsmoral bei den KK-Prämien haften. Dies bedeutet, dass zum 18. Geburtstag im Extremfall ein ungewünschtes Geschenk mit einem Schuldenberg von 40’000 Franken auf einen wartet. Egal ob dies «nur» 6000 Franken beinhaltet, jede finanzielle Schuld lastet schwer und verbaut einem von Beginn an die angestrebte Unabhängigkeit. Der Start ins Erwachsenenleben wird zur Tortur, viele Türen werden bereits zu Beginn zugeschlagen und dies nur, weil im Betreibungsregisterauszug ein unverschuldeter Eintrag steht. Nun ist zu hoffen, dass der politische Vorstoss zur Änderung des Gesetzes im Parlament Anklang findet. Handlungsbedarf und Verbesserungspotenzial ist definitiv vorhanden. Eine weitere Lösung wäre die Schaffung einer Einheitskasse, bei welcher die Prämien direkt am Lohn abgezogen würde und somit dem Wortlaut der obligatorischen Grundversicherung gerechter würde. Ein Systemwechsel, wie dies unsere Nachbarn Liechtenstein und Deutschland mit der Quellensteuer vormachen, bietet sich richtiggehend an. Mit diesen simplen Lösungsansätzen, sichern wir Steuereinnahmen, verringern Steuerschulden und bewahren viele Junge davor, welche bei nichtausfüllen der Steuererklärung eingeschätzt werden, vor einem unnötigen Schuldenberg. Übrigens hätte dies auch für Bund, Kantone und Städte einen positiven Effekt, man erreicht eine bisher nie dagewesene Budget- und Planungssicherheit. Leider sträuben sich bisher die Mehrheit der Parlamentarier davor, diese lassen sich nicht gerne bevormunden – wie wäre es, wenn diese über ihren (Schuldenberg-)Schatten springen würden?!
*Mein Leserbrief wurde leider nicht in der Schweiz am Wochenende abgedruckt, dieser ist nur in der Onlineausgabe ersichtlich, welche nur als Abonnent einsehbar ist – schade!