Ehemaliger Vorreiterkanton

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Ich persönlich finde die angekündigte Schliessung der KJPK eines ehemaligen Vorreiterkantons mehr als unwürdig. Einst haben uns andere Kantone für unser stationäres Angebot beneidet, unser Modell kopiert und zu einer topmodernen KJPK weiterentwickelt. Wir hingegen bauen ein sehr wichtiges Angebot einfach ab. Was die wirklichen Bewegründe dahinter sind, wurde leider bisher vom Verwaltungsrat der soH nicht wirklich kommuniziert. Wenn die Verantwortlichen davon sprechen, dass dies «kein Leistungsabbau ist» oder den «Fachkräftemangel» als Begründung nennen, ist dies nicht nachvollziehbar. Eine klare, offene und ehrliche Kommunikation würde in diesem Fall guttun. Des Weiteren wird von einer neuen Zusammenarbeit im stationären Bereich mit Bern, Liestal und Biel gesprochen. Wie diese dann tatsächlich im Einzelfall funktioniert, werden wir sehen. Die Befürchtung, dass unsere Solothurner Kinder als ausserkantonale, anstatt umgehend einen Platz zu erhalten, auf einer langen Warteliste landen, ist real. Verlierer im ganzen Spiel sind einmal mehr die Schwächsten unserer Gesellschaft, unsere Kinder. Die Belastung der Betroffenen ist sonst schon gross genug. Wenn die Hilfesuchenden nun in einem anderen Kanton in einer KJPK untergebracht werden, werden das Aufrechterhalten des Kontakts, die Besuche wie auch die spätere Reintegration zu einer weiteren unnötigen Belastung. Die Schliessung hat auch Auswirkungen auf die Schulen sowie die sonderpädagogischen Institutionen im Kanton, welche einen wichtigen Ansprechpartner bei komplexen Fällen vor Ort verlieren. Von daher gesehen, wären die Verantwortlichen gut beraten ihren Entscheid nochmals zu überdenken – dies im Sinne unserer Kinder!

Leserbrief: Grenchner Tagblatt | 02.02.2020 | M. Meier–Moreno

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