Tanzkultur vom Aussterben bedroht!
Es ist leider so, die Tanz- und Partykultur in der Region Solothurn ist vom Aussterben bedroht. Warum ist dies so und wer hat Schuld daran? Zum einen sind dies einige unverbesserliche Partygänger, welche auf dem Nachhauseweg in ihrem Rausch (egal was für einer) negative Spuren hinterlassen und die Nachtruhe der schlafenden Allgemeinheit stören. Zum anderen sind dies die Behörden, welche sehr restriktiv mit Freinachtbewilligungen umgehen und nichts von einer versuchsweisen Verlängerung der Öffnungszeiten bis 05.00 Uhr wissen wollen. Eigentlich schade, denn ich bin fest davon überzeugt, dass sich ein Versuch gelohnt und ein grosser Teil zur Lösung des bestehenden Problems beigetragen hätte. In der Stadt Biel läuft seit geraumer Zeit der Versuch mit längeren Öffnungszeiten und dort scheint es zu funktionieren. Leider fehlt den Entscheidungsträger des Kantons Solothurns etwas der Mut und man versteckt sich allzu gerne hinter gesetzlichen Paragrafen und Artikel. Anstatt nach flexiblen Lösungen zu suchen, ist von Behördenseite nur zu vernehmen, dass aus rechtlichen Gründen der Versuchsbetrieb nicht bewilligt werden könne. Mit dieser sturen Haltung, löst man keine Probleme, gewinnt man keine Sympathiepunkte beim Volk und verbaut sich eine Chance auf eine allseitig akzeptable, konstruktive und zukunftsorientierte Lösung. Am meisten dauern mich dabei die unzähligen, freiwilligen Helfer und Partyveranstalter, welche seit Jahren ihre wertvolle Freizeit opfern und mit Herzblut und Engagement bei der Sache sind. Genau diese Leute und Organisationen trifft es jetzt am härtesten, welche z.T. ab sofort keine Partys mehr veranstalten können. Dies ist aber erst der Anfang und läutet das Aussterben der Party- und Tanzkultur in unserer Region ein. Ich warte nur auf den Entscheid, dass das Kofmehl noch bis 02.00 Uhr geöffnet sein darf, dann fangen die Probleme mit der Nachtruhestörung erst richtig an. Ich hoffe, dass die verantwortlichen Personen noch frühzeitig Aufwachen werden und merken, dass sie absolut auf dem Holzweg sind!
Grenchner Tagblatt | Leserbrief 02.09.2010 | M. Meier – Moreno