Unterschiedliche Baustellen

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baustelle_SBLiebe Leserinnen und Leser, da ich zurzeit einen «Dachschaden» respektive einen Schaden an meinem Hausdach habe und auf einer Baustelle lebe, liegt es wohl nahe, mich bei meiner Stadtbummel-Premiere mit Baustellen auseinanderzusetzen. Laut Wikipedia sind Baustellen Orte, auf denen ein Bauwerk errichtet, umgebaut oder abgebrochen wird. Dazu gesellen sich auch noch andere Baustellenarten hinzu, welche nicht unbedingt sichtbar, aber dennoch ein aktuelles Stadtgesprächsthema sind. Um meine eigene Baustelle zu verlassen, gehe ich zu Fuss Richtung Bachtelen. Dort fallen mir die zwei neuen Gewächshäuser auf, welche erst seit kurzem in Betrieb sind. Ein paar Schritte weiter entdecke ich eine grosse Baugrube, in welcher sich ziemlich viel Quellwasser angesammelt hat. Wie wäre es, anstelle der geplanten Küche und Personalrestaurant, mit der Wiedereröffnung des Bachtelenbads?

In der Quartierstrasse angelangt,
fallen mir anstelle der ziemlich hohen Bauprofile, nur die parkierten Autos auf dem ETA-Parkplatz auf. Anstelle der Autos hätte ich zumindest einen Bagger erwartet, welcher auf eine gewisse Bautätigkeit hinweisen würde. Laut Baugesuch sollte ein sechsstöckiges Wohnhaus mit Mietwohnungen gebaut werden. Gegen die Bautätigkeit hatte Nachbar Ivo von Büren etwas einzuwenden, blitzte aber mit seiner Einsprache an zwei Instanzen ab. Trotz allem bleibt die Frage, weshalb es dort immer noch keine Baustelle gibt?

Eine ganz andere Baustelle
steht in der Sportstättenzone. Nach rekordverdächtiger Bauzeit steht das Velodrome nun für den Stundenweltrekordversuch von Fabian Cancellara bereit. Beim Bau, welcher gar schnell voranschreiten musste, gab es einige Komplikationen mit der Kanalisation. Irgendwie bekamen die Rohre unfreiwillig zu viel Beton ab, was einen zusätzlichen Arbeitseinsatz der Rohrentstopfungsprofis erforderte. Dadurch konnten die Abflussrohre auch nicht fristgerecht zur Eröffnung an die Kanalisation angeschlossen werden. Nun ist zu hoffen, dass dies kein finanzielles Nachspiel für die Stadt zur Folge hat. Ein Nachspiel hat sicherlich der «Nachbar» Uhrencup, welcher letzte Woche – nach einem Jahr Pause wegen der Velodrome-Baustelle – seine 51. Austragung erfolgreich abschliessen konnte. Dieser wurde formaljuristisch angeklagt, auch wenn in der Zwischenzeit der FCG seine Klage wieder zurückgezogen hat. Diese Aktion bringt niemanden etwas und lässt eine unnötige Baustelle entstehen, die nur Verlierer hervorbringt.

Wie man sehen kann, bringen Baustellen neben grosser Freude auch einiges an Ärger mit sich. In diesem Sinne wünsche ich ihnen allen, baustellenfreie Ferien!

Kolumne: Stadtbummel | Grenchner Tagblatt | 20.07.2013 | M. Meier – Moreno