Schatten oder kühles Nass
Wegen dem lang anhaltenden Sommerwetter und den warmen Temperaturen, wurde der Stadtbummel kurzfristig in die Natur verlegt. Auf der Suche nach Personen und einer angenehmen Abkühlung, ist der Gang in die preisgekrönte Badi die logische Konsequenz daraus. Neben einer grossen Anzahl Besucher mit Schwimmring oder Sixpack, findet man dort auch den ersehnten Schatten und vor allem das kühle Nass. Nach dem letztjährigen „Gstürm“ um das fehlende Softeis, trumpft das Badi-Restaurant jetzt mit einem Kassenschlager auf, welche alte Kindheitserinnerungen weckt. Zu kaufen gibt’s die gute alte „Disco-Star“, ein Vanillesofteis gespickt mit vielen bunten Zuckerstreuseln – DANKE Herr Jäggi!
Wer es gerne etwas gemütlicher hat, der kann sich bei einem Spaziergang an der Aare entlang der schönen Natur und deren Bewohner erfreuen. Beim Rückweg lohnt es sich beim Fischerhaus einzukehren, jedoch ist man gut beraten früh am Abend vorbei zu schauen oder sich einen Tisch im Voraus zu reservieren. Neben dem kulinarisch feinen Essen aus der Küche, gibt es für die Gäste auch eine Raubtierfütterung zu bestaunen. Wenn der Milan im Baumwipfel sitzt und seinen unverkennbaren Laut von sich gibt, dann schreitet Kurt Forster zur Greifvogelfütterung, ein Spektakel welches man gesehen haben muss. Übrigens neben dem Jäger findet man auch ab und zu Sammler an der Aare. Einer davon ist M.M. aus Grenchen, welcher mit viel Geschick und auch an fast unzugänglichen Stellen am Aareufer, fleissig Brombeeren von den stacheligen Sträuchern pflückt. Der grosse Aufwand lohne sich sehr, sagt der junge Mann. Denn heute ist die selbstgemachte Konfitüre nach Grossvaters Familienrezept eine Rarität, welche es fast nirgends mehr zu kaufen gibt.
Gemütlichkeit und schattenspendende Bäume, findet man auch etwas weiter Fluss abwärts, „änet“ der Stadtgrenze. Zu erreichen ist der grosse Platz mit Feuerstelle, seit der Einführung des Fahrverbots, aber nur noch zu Fuss oder mit dem Fahrrad. Dementsprechend findet man auch nur noch Aarebesucher, welche ihre Grillade und das obligate Bier im Rucksack transportieren. Laut Gérard Krieg, welcher im Sommer oft am Bettlach-Rank anzutreffen ist, sei es seither etwas ruhiger und sauberer geworden. Leider gebe es aber immer noch Leute, welche ihren Mist liegen lassen. Diesen könne man nur mit Zivilcourage entgegentreten, indem man sie direkt anspricht oder halt dann selbst den Müll der Schmutzfinken wegräumt. Trotz allem lässt sich Krieg nicht unterkriegen und geniesst das „dolce vita“ und springt mittels Schwungseil und einem lächeln in die erfrischende Aare.
Geniessen sie die letzten Sommertage, in dem direkt vor der Haustüre liegenden Naherholungsgebiet, aber bitte immer mit dem nötigen Respekt vor der Natur!
Kolumne: Stadtbummel | Grenchner Tagblatt | Sep. 2013 | M. Meier – Moreno