Winterstromproblem entschärfen

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Dass wir auf eine Strommangellage im Winter zusteuern, ruft einige Politiker auf den Plan. Laut SVP NR Christian Imark brauchen wir rasch mehr Winterkapazität, diese verspricht er sich mit dem Bau von Gaskombikraftwerken. Diese Lösung bringt aber einen hohen CO2-Ausstoss mit sich, ist nicht nachhaltige, entspricht nicht der Energiestrategie 2050 und verteuert sich durch den Ukrainekrieg (steigender Gaspreis). Die FDP mit NR Christian Wasserfallen fordert trotz Atomausstiegsbeschluss (2017) den Bau neuer AKW’s und stellt dabei die CO2-neutrale Stromproduktion in den Vordergrund. Schön und gut, solange aber die Endlagerung nicht definitiv gelöst ist, ist eine Diskussion über neue AKW-Technologien sinnlos. Die Verfahrensbeschleunigung für Wind- und Wasserkraftanlagen von Bundesrätin Sommaruga ist eine gute Idee, leider kommt diese reichlich spät. Durch das Verbandsbeschwerderecht wurden sinnvollen Projekte Jahrzehnte lang blockiert und unnötig verhindert, was den Umbau der Energielandschaft ausbremste und zur Strommangellage führen wird. Wenn wir eine gute Versorgungssicherheit im Winter erreichen und nicht zu sehr von Importen abhängig sein wollen, müssen wir zwingend in der Schweiz investieren. Der Ansatz aus der Mitte heraus, im sonnigen hochalpinen Raum grosse Strommengen zu gewinnen, ist besonders effizient, denn es gibt dort genügend Lawinenverbauungen und würde helfen das Winterstromproblem zu entschärfen. Sogar der oberste Landschaftsschützer der Schweiz, Raimund Rodewald, äusserte sich erstaunlicherweise positiv dazu – auf was warten wir noch?!

Leserbrief: Grenchner Tagblatt | 03.03.2022 | M. Meier–Moreno