#KinderohneTabak
Haben Sie sich auch schon gefragt, weshalb es bei uns im Kanton keine Tabakwerbung zu sehen gibt und den Schluss daraus gezogen, dass es die Tabakverbots-Initiative gar nicht braucht?! Wer dies glaubt, ist sich nicht bewusst, dass in Solothurn und Wallis die kantonal schärfsten Tabakwerbeverbote der Schweiz gelten. Hier wird bereits ein Grossteil des geforderten Verbots der Initianten umgesetzt. Dass Tabakwerbung wirkt und Jugendliche besonders stark anspricht, ist unbestritten. Dies hat auch die Werbeabteilung der Tabakindustrie längst erkannt und wirbt seit längerer Zeit mit Alternativprodukten wie Snus, E-Zigis und HTP’s. Diese beteuert zwar, mit ihrer Werbung keine Jugendlichen anzusprechen, die Realität sieht jedoch anders aus. Da sie neue Kunden brauchen, platzieren sie bewusst dort Werbung, wo die Jugendlichen diese sehen können, sei dies an Festivals via Social Media, „Blick online“ oder „20 Minuten“. Dabei werden Produkte als gesunde Alternative angeboten, die als Rauchentwöhnung angepriesen, jedoch aber auch von Jugendlichen zur Rauchgewöhnung genutzt werden. Sie werden dadurch bereits im jungen Alter nikotinabhängig gemacht – Kundenbindung! Genau an diesem Punkt setzt die Initiative an und verlangt ein Verbot jeder Art von Werbung für Tabakprodukte, welche Kinder und Jugendliche erreichen kann. Ein konsequenter Jugendschutz funktioniert nur mit einem konsequenten Verbot von Tabakwerbung. Da die Wirkung von Tabakwerbung bereits bis in die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen vorgedrungen ist und diese dort nichts zu suchen hat, sage ich JA zum Tabakwerbeverbot.
Leserbrief: Grenchner Tagblatt | 10.02.2022 | M. Meier–Moreno