Idee für nächtliche Anlaufstelle

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Die Idee von Ambulanz und Rettungsdienst-Chef Reinhard Grichting finde ich auf jeden Fall prüfenswert. Mit diesem Angebot könnte man die Bagatellfälle vor Ort behandeln und dadurch die Notfallstation im Bürgerspital Solothurn, welche an chronischer Verstopfung leidet, etwas entlasten. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass unsere ausländischen Mitbürger in ihren Heimatländern bei einem Notfall das Spital aufsuchen. Diese Gewohnheit wenden sie auch hier an und rufen nicht den Hausarzt, welcher gerade Notfalldienst hat an. So kann es passieren, dass jemand wegen eines Heuschnupfens, habe dies selbst erlebt, morgens um 01.30 Uhr den Notfall in Solothurn aufsucht. Genau diese Bagatellfälle würden in Grenchen behandelt und nicht nach Solothurn weitergeleitet.

Wie im Bericht geschrieben steht, ist der Ambulanz und Rettungsdienst auf die Zusammenarbeit mit den Hausärzten angewiesen. Diese jedoch wehren sich und sind von der Idee nicht begeistert. Dies würde einen Mehraufwand bedeuten, welcher sich finanziell (vermute ich) für die Hausärzte nicht rechnen würde. Ich kann die Abwehrhaltung gut verstehen, denn die Präsentszeiten sind sonst schon sehr hoch. So kann ich z.B. jetzt schon meinem Kinderarzt zu jeder Tages- und Nachtzeit Anrufen, wenn es meiner Tochter gesundheitlich nicht gut geht. Trotzdem finde ich, dass ein solches Angebot genau geprüft werden muss. Ein wichtiger Bestandteil sind dabei sicher auch die Finanzen, es dürfen bei der Umsetzung sicher keine extremen Mehrkosten entstehen. Ansonsten hat die Idee einer nächtlichen Anlaufstelle keine Chance.

 

Grenchner Tagblatt | 12.02.2009 | Leserbrief: Matthias Meier – Moreno