Es tut sich was an der KK-Prämienfront

By 0 Comment
News

NewsIn den letzten Jahren gab es für den Prämienzahler der Grundversicherung jeweils nur schlechte Neuigkeiten zu vernehmen, denn eine Prämienerhöhung jagte die Andere. Dies beweist auch einen Blick in die Statistik des BAG. In den letzten zehn Jahren (2002 – 2012) hatten wir bei der Durchschnittsprämie für Erwachsenen in der Schweiz einen Prämienanstieg von satten 55.8 Prozent! Dies ist eine unglaublich hohe Prozentzahl, welche einige Fragen aufwirft.
Wie kann es sein, dass wir trotz gleichen Leistungen in der Grundversicherung ständig mehr bezahlen müssen? Dazu folgende plausible Antwort: Zum Einen hat dies mit den schlechten Zahlen der Versicherungen zu tun, welche jahrelang rote Zahlen geschrieben haben und dadurch gezwungen waren, ihre eisernen Reserven aufzubrauchen. Zum Anderen hat es auch mit unserer Hightechmedizin zu tun, welche zwar einen sehr hohen Standard aufweist, aber „Sau teuer“ ist. Weiter gäbe es an dieser Stelle noch andere Beispiele, welche aber zu weit führen würden.

Anfangs Woche wurden vom BAG die neuen Zahlen für das Jahr 2013 kommuniziert, welche zum Glück nur einen kleinen Prämienanstieg bekanntgab. Diese liegen mit nur 1,9 Prozent etwas weniger hoch als im Jahr 2012, in welchem der Prämienanstieg 2,2 Prozent betrug. Dieser Trend lässt darauf hoffen, dass es den Versicherungen wieder um einiges besser geht als noch vor ein paar Jahren und diese ihre Gewinne maximieren und wieder Reserven bilden konnten. Dies bestätigt auch Carlo Conti (Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren), welcher optimistisch ins Jahr 2014 blickt und aufgrund der guten Reservesituation mit keinen grossen Prämienerhöhungen rechnet.
In der NZZ am Sonntag konnte nachgelesen werden, dass die Gesundheitspolitiker des Nationalrats in einer Subkommission einen Beschluss gefällt haben, der zum Ziel hat, Familien mehr finanziellen Spielraum zu gewähren. Konkret bedeutet dies, dass Kinder vollständig von Prämien befreit werden sollen, sofern diese nicht in einem Haushalt leben, die weniger als acht Prozent des verfügbaren Einkommens für Krankenversicherungsprämien ausgeben. Laut BAG sollten davon 1,2 Millionen Kinder / Jugendliche (bis 18 Jahren) profitieren. Bereits heute kommen 700’000 Kinder in den Genuss von staatlichen Prämienverbilligungen.

Nun soll einer noch sagen, dass nicht an der Krankenkassenfront gearbeitet wird. Zu hoffen bleibt aber, dass dies nicht nur kurzfristige, sondern zukunftsorientierte und nachhaltige Lösungen sind. Es wäre fatal, im Jahr 2015 wieder mit einer Prämienerhöhung von 8 Prozent abgespiesen zu werde. Denn eines weiss ich sicher, die sauren Prämienäpfel schmecken gar nicht und diese habe ich langsam aber sicher auch satt! [Foto: keystone]