Wünsche eine genussvolle Adventszeit!
Wenn die Jurahöhen mit Schnee bedeckt sind, draussen Kälte und Dunkelheit vorherrschen und die Grenchner Wohnquartiere durch Lichterketten erhellt werden, ja dann ist Weihnachten bestimmt nicht mehr weit. Als geübter “Vorweihnächtler“ versuche ich anstatt in den Kaufhäusern herumzustressen, die Adventszeit ein bisschen zu geniessen. So habe ich mir zum Adventsbeginn, wie eigentlich jedes Jahr, das Konzert des Classic Festival Chors von Markus Oberholzer, in der benachbarten Bettlacher St.-Klemenz-Kirche, als Amuse-Bouche zu Gemühte geführt. Ein professioneller Ohrenschmaus par excellence, auch für nicht Kenner der Classic-Szene. Als Vorspeise genehmigte ich mir die letzte Gemeinderatssitzung 2013 im Parktheater. Dort wurde neben den Neuwahlen der GRK-Mitglieder, bei welchen die Genossen (-1SP) nach ihrer Niederlage eine „konstruktiven Opposition“ ankündigten, auch Stapi Boris Banga verabschiedet. Leider gab es zum Jahresabschluss nochmals Misstöne und Böse Wort im Gemeinderat, welche es ja in Zukunft nicht mehr zu hören gibt!? Danach folgte die von Fanfarenklängen und Lobgesängen begleitete Verabschiedung von Boris Banga.
Am 6. Dezember wurde der Hauptgang in der St. Eusebiuskirche serviert, welcher traditionsgemäss die Samichlausenaussendung beinhaltet. Dabei gab es viele leuchtende Kinderaugen zu bestaunen, welche die Magie des Samichlaus aufleben lässt. Die Kirche war gut gefüllt mit alten und jungen Versaufsager/Innen, welche sich grosse Mühe gaben, das Gelernte fehlerfrei vorzutragen. Zu Lebzeiten hat meine Grossmutter (auch noch in hohem Alter) vor dem Samichlaus gestanden und *dr Charäwäg rezitiert. Dieses wunderbar lange Gedicht, erlernte meine Grossmutter bereits im Kindsalter und trieb nicht nur meinem Grossvater das Tränenwasser in die Augen, sondern löste bei manchem Zuhörer ungewollt Emotionen aus.
Gleich alt oder sogar noch älter als mein Grosi, ist die wunderschöne Holzkrippe in der Bachtelenkapelle, welche immer zur Adventszeit aufgebaut wird. Ein Besuch ist absolut lohnenswert und ist so etwas wie das Sahnehäubchen auf dem Dessert, muss jedoch mit den Verantwortlichen vom Bachtelen vereinbart werden. Denn nur dann hat man freien Zugang und kann die Krippe in toller Atmosphäre bei Kerzenlicht und in ihrer ganzen Pracht bestaunt werden.
Ich wünsche Ihnen allen, eine ruhige aber genussvolle Adventszeit, mit vielen lichtvollen Momenten. Dies fängt beim Anzünden der Kerzen am Adventskranz an. Welche mit jeder dazukommenden Kerze heller erscheint, so auch am kommenden Sonntag, bis hin zum Lichtermeer am Christbaum, welches uns am Weihnachtstag erleuchten und unsere Herzen erwärmen wird. Geniesst es!
*Originaltext: www.mat-art.ch/?p=330
Kolumne: Stadtbummel | Grenchner Tagblatt | 07.12.2013 | M. Meier – Moreno