Es blüht uns was!

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blühtWas gibt es unangenehmeres, als am morgenfrüh unsanft aus dem Schlaf gerissen zu werden. Dies vor allem dann, wenn jemand unaufhörlich an die Türe poltert. So geschehen einem Jungkünstler aus Grenchen, mit kürzlich verlegtem Wohnsitz nach Biel. Nun fragt sich, ob dies das Neuzuzüger-Begrüssungskomitee oder doch eher der Vermieter war? Keines von beidem, es war die Kapo Bern, welche zu viert in die Wohnung stürmte. Bevor sie den Jungkünstler in Handschellen legte, wurden ihm seine Rechte und Straftaten erläutert: Verdacht auf Anbau und Verkauf von Hanfprodukten. Nach getätigter Hausdurchsuchung, fand die Kapo nichts ausser zwei frisch blühende Balkonhanfpflanzen! Nun fragt sich wohl manch ein Grenchner Balkonhanfzüchter, ob ihm auch das gleiche Schicksal blühen könnte?

Nachdem der Gestaltungsplan des Windparks vom Gemeinderat gutgeheissen wurde, blühen uns wohl oder übel sechs Windräder auf dem Grenchenberg. Zuerst jedoch muss noch die Einsprachenfrist und die definitive Bewilligung vom Regierungsrat abgewartet werden. Damit sich unterdessen der Berggänger an den zukünftigen Windparktourismus gewöhnen kann, braucht es eine gutverträgliche Angewöhnungsphase. Wer letzthin bei Susanne und Markus Glaus gut mundende Weine degustieren hat, der hat sicher auch den Solea Nero d’Avola probiert. Dieser überzeugte nicht nur im Geschmack, sondern überraschte auch mit dem passenden Windrad-Etikett. Damit sollten ab sofort die Berggasthöfe beliefert werden, dies nicht nur als PR-Gag sondern auch als Zusammenführung von Gegner und Befürworter. Der Eine soll sich an der tollen Etikette und der Andere am feinen Inhalt erfreuen – na dann prost!

Anderes Ungemach blüht im Moment dem FCG, welcher sportlich am Abgrund steht. Nach dem französischen Investoren-Abgang, dem neuen Spesenreglement mit Folgen, sehr gewichtigen Spielerabgängen, mehreren Kanterniederlagen und der Trainerentlassung, folgte am vergangenen Samstag das bisher letzte Kapitel. Wer im Stadion das Derby bis zum Schluss verfolgte, konnte dies nur unter Schmerzen tun. Man kam sich vor wie im falschen Film und manch ein FCG-Fan blieb lange im Stadion sitzen und konnte die 1:10 Niederlage nicht verstehen. Eines jedoch sollte jetzt jeder begriffen haben: Wenn in Grenchen weiterhin ansehnlicher Fussball gespielt und den Junioren eine Zukunft geboten werden soll, ist ein Alleingang der vier Clubs der falsche Weg!

Kolumne: Stadtbummel | Grenchner Tagblatt | 27.09.2014 | M. Meier – Moreno (Fotomontage)