
Farb(ige)Spuren in der Stadt
Beim letzten Einkaufsbummel sind mir viele farbige Autos aufgefallen, welche vor dem Centro und Stadtdach parkiert haben. Diese Parkordnung ist mir nicht fremd und gehört schon länger zu unserem Stadtbild. Ein Wunder eigentlich, dass niemand beim Ideen-Wettbewerb zum Beleben des Marktplatzes oberirdische Kurzzeitparkplätze vorgeschlagen hat. Denn die abgestellten Autos suggerieren geradezu, dass es zu wenig Parkiermöglichkeiten im Zentrum gibt. Eigentlich unverständlich, denn wer sich die Mühe macht, ins zweite Untergeschoss des fast leeren Coop-Parkings zu fahren und sich ins alte Parkhaus begibt, kann den Lift besteigen. Dieser führt direkt ins Stadtzentrum beim Marktplatz – übrigens, die erste Stunde ist gratis!
Ein etwas anderes Bild zeigt sich auf dem Zeitplatz, dort stehen zwar keine Autos, dafür aber Sitzbänke. Diese werden im Normalfall in der kalten Jahreszeit nicht zum Sitzen gebraucht. Denn auf dem Zeitplatz ist es zu windig, kalt und er dient sowieso nur als Durchgang. Seit einiger Zeit ist dieser Platz bevölkert von jungen Männern mit dunklem Teint, welche trotz Kälte auf den Bänken sitzen und auf ihr Smartphone starren. Es sind dies Asylsuchende aus Syrien, Eritrea und Afghanistan, welche seit Januar im Durchgangszentrum GOPS leben. Sie kommen regelmässig ins Zentrum um einzukaufen oder um das freie Wifi-Netz zu nutzen. Wenn man offen ist, auf sie zugeht und sie auf englisch anspricht, zeigen sie sich interessiert und gesprächig – versuchen sie es!
Apropos Fremdsprachen, wenn Sie ihr Spanisch auffrischen wollen und gerne argentinisches Rindfleisch essen, dann müssen sie in der Absyte ins neue «dos Hermanos». Dieses befindet sich im grünfarbigen Gebäude des ehemaligen Mr. Pickwick / Rusty Nail Pub. Nebst Neueröffnungen gibt es auch Neugestaltungen in Grenchen, eine solche befindet sich an der Centralstrasse. Dort wurde nach langer Arbeit mit einigen Hindernissen betreffend Sicherheit und anderem, der Block der lange eingerüstet war, endlich fertig saniert. Farblich passt das Gebäude gut zu den Nachbarsbauten an der Bündengasse und Viaduktstrasse. Leider wurde beim Verputzen und Streichen der Fassade das Trottoir zu wenig gut abgedeckt. Das Resultat ist ein auf der ganzen Länge versautes Trottoir. Anstelle eines billigen Gastarbeiters aus der EU, hätte sich ein etwas teurer Maler/Gipser aus unserer Region vermutlich gelohnt – kommt jedoch ganz auf die Höhe der Reinigungsrechnung der Stadt an!
Kolumne: Stadtbummel | Grenchner Tagblatt | 27.02.2016 | M. Meier–Moreno